2. Stressoren
Es gibt eine Vielzahl an belastenden Reizen (Stressoren), die zu einer Stressreaktion führen können. Dabei bestimmen allerdings die individuelle Bewertung der Situation und die zur Verfügung stehenden Bewältigungsstrategien, ob bei einer Person Stress entsteht.
Entscheidend ist bei der Bewertung, ob das eintretende Ereignis
- von hoher persönlicher Bedeutung ist,
- es sich um eine Bedrohung oder eine Herausforderung handelt,
- oder die Person über keine Möglichkeiten verfügt, die potentielle Bedrohung abzuwehren bzw. die bevorstehende Herausforderung erfolgreich zu bestehen.
- Nicht zuletzt sind Dauer, Häufigkeit und Intensität der Belastungsfaktoren ausschlaggebend für die Entwicklung einer Stressreaktion auf eine Belastung.
Schließlich ist von Bedeutung, ob ein Zustand eintritt, den die Person als Niederlage, Misserfolg oder Schädigung interpretiert.
Umgebungsstressoren Gefahren, Notsituationen, Kälte, Hitze, Lärm, ungewohnte Umgebung, Informationsdefizite, Schlafentzug, schlechte Beleuchtung, strukturelle Veränderungen, fehlende Erholung und Entspannung |
Arbeitsstressoren zu hohe Anforderungen, mangelnde Berufserfahrung, Zeit- und Termindruck, Informationsüberfluss, zu hohes Arbeitstempo unklare Aufgabenstellungen, ungewohnter Aufgabenbereich, schlechtes Arbeitsklima |
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Stressoren |
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Individuelle Stressoren Misserfolge, Angst vor der Aufgabe, Ermahnungen und Tadel, negative Situationsbewertungen, Versagensängste, zu hohe Erwartungen, Rollenkonflikte, Über-motivierung |
Soziale Stressoren Familiäre Probleme, große Verantwortung, Konkurrenzverhalten im Kollegium, fehlende Unterstützung, fehlende Anerkennung, Konflikte mit Vorgesetzten, zu hohe Erwartungen, Gruppendruck, Rollenkonflikte |