Körpersprache

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Prof. Dr. Simon Hahnzog – Methoden der Gesprächsführung: Körpersprache

 

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Prof. Dr. Simon Hahnzog – Methoden der Gesprächsführung:

Körpersprache

Wie bereits angesprochen findet Kommunikation nicht nur digital, also durch sprachlichen Austausch, sondern auch analog, also nonverbal durch Körpersprache, Gestik und Mimik statt.

Wir fällen bereits in den ersten 30 Sekunden des Zusammentreffens ein Urteil über unser Gegenüber. Eine elementare Rolle bei dieser Meinungsfindung spielt die Einschätzung der Körpersprache. Auch wenn dies zunächst vorläufig geschieht, hat das meist unbewusst getroffene Urteil einen großen Einfluss auf die Art und Weise der anschließenden Kommunikation.

Variablen der Körpersprache sind unter anderem:

Stimme:

Auch im Bereich der Körpersprache ist die Stimme ein wichtiger Faktor, der das Gegenüber beeinflusst. Die Stimmlage, -färbung und -modulation haben genauso wie Sprechtempo oder der Einsatz von Pausen eine meist unbewusste Wirkung auf das Gegenüber. Dabei hören wir selbst unsere Stimme anders, als sie bei unseren Gesprächspartnern ankommt.

Blickkontakt:

Niederschlagen der Augen als Demutsgebärde kann Unsicherheit spiegeln, Anstarren hingegen aktive Aggression oder Angst. Ein intensiver Blickkontakt für kurze Zeit (ca. 5 Sekunden), bis man den Eindruck hat, dass das Gegenüber eine klare Personenwahrnehmung hat, ermöglicht einen guten Kontaktaufbau.

Körperhaltung und Körperstellung:

Eine zu steife Haltung wirkt unnatürlich und verklemmt, wohingegen eine zu extreme „Wanderbewegung“ (z.B. bei Vorträgen) das Gegenüber mehr auf die Bewegung als auf den Inhalt konzentrieren lässt.  Ein 2-3maliger Platzwechsel in 20 Minuten, wobei während des Platzwechsels auf Blickkontakt geachtet werden sollte, hält die Aufmerksamkeit der Zuhörer in produktiver Weise aufrecht.

Übersprungshandlungen:

Sich am Kopf kratzen, zerzausen oder ordnen der Haare, nervöses Reiben der Finger o.ä. können als psychische Entlastung dienen, sind aber bei zu häufigem Gebrauch verunsichernd für das Gegenüber.

Nähe und Distanz:

Jeder Mensch hat um sich herum verschiedene unsichtbare „Sicherheitszonen“. Werden deren Grenzen überschritten, so reagiert man mit Ablehnung. Will man also, dass sich der Gesprächspartner wohlfühlt, müssen diese Zonen beachtet werden. Die Ansprachedistanz (bei Vorträgen oder Unterricht) beträgt etwa 3-4 Meter. Die persönliche Distanz beträgt etwa 60–150 cm – will man mit seinem Gegenüber in einen persönlichen Kontakt treten, muss man sich in diese Zone begeben. Wird die Intimdistanz (etwa eine Armlänge) überschritten (Bsp.: Aufzug), empfindet das Gegenüber dies schnell als aufdringlich und stellt sie durch Zurückweichen wieder her.

Gestik und Mimik:

Gerade hier sind Verunsicherungen des Gegenübers bei „doppeldeutigen Botschaften“ oft vorprogrammiert. Am günstigsten sind weite, offene und ruhige Kontaktgesten in Richtung des Gegenübers, wobei sich die Arme auf Brusthöhe bewegen sollten. Die Mimik sollte offen in das Gesicht des Gegenübers transferiert werden – häufiges Mundbedecken, Nasenreiben, Lippenzusammendrücken etc. machen einen fahrigen, emotional unkontrollierten Eindruck.

Vegetative Körperreaktionen:

Die vegetativ gesteuerten, autonomen Körpersignale wie Schwitzen, Blass-Werden oder rote Flecken können genauso schwer gesteuert werden wie die Atmung. Für diese Körperreaktionen sind Meditations- und Entspannungsübungen sowie Gesprächstrainings Möglichkeiten, den Umgang damit zu erleichtern.

 

 

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