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Prof. Dr. Simon Hahnzog – Methoden der Gesprächsführung: Setting
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Prof. Dr. Simon Hahnzog – Methoden der Gesprächsführung:
Setting
Neben dem persönlichen Eindruck vom Gesprächspartner, ist das Setting, also die Sitzordnung und der äußere Rahmen, das Erste, was das Gegenüber von der Situation wahrnimmt. Die bewusste Variation des Settings hat daher einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den Verlauf eines Gesprächs. Im Folgenden sind fünf Beispiele mit ihren Vor- und Nachteilen veranschaulicht. Natürlich sind dem Berater in seiner Variation keine Grenzen gesetzt; auch „dynamische Settings“ (z.B. Gespräch bei einem Spaziergang) sind möglich.
„Vorstellungsgespräch“
Vermittelt eine gewisse Distanz des Beraters, die ihm Sicherheit ermöglicht, den Ratsuchenden jedoch auch abschrecken und verunsichern kann. |
„Teamwork“
Durch diese Anordnung wird ein gemeinsames Arbeiten an Sachinhalten vermittelt. Der Tisch ermöglicht ein „Festhalten“ und gleichzeitig eine Zuwendung, die jedoch nicht direkt erfolgt |
„Zuwendung“
Berater und Ratsuchender sind einander zugewandt – ohne dazwischen liegende Ablenkung. Dennoch hat jeder die Möglichkeit für sich zu sein, was jedoch auch ein Ausweichen ergeben kann. |
„Ich bin ganz bei dir“
Die gesamte Aufmerksamkeit des Beraters wird auf den Ratsuchenden fokussiert. Dadurch wird ein intensives Arbeiten ermöglicht, das unsichere Ratsuchende eventuell auch überfordern kann. |
„Seite an Seite“
Dieses Setting ermöglicht eine sanfte Unterstützung mit viel Freiraum für den Einzelnen. Der direkte Kontakt ist jedoch schwierig und kann im Gespräch verloren gehen. |
Auch der äußere Rahmen Einfluss auf ein Gespräch. So macht es einen Unterschied, ob ein Gespräch auf dem Gang, in einem kahlen Raum oder in angenehmem Ambiente geführt wird. Dabei unterliegt man leider zuweilen widrigen äußeren Gegebenheiten, die sich durch kleine „Tricks“ (Kerze, ein Glas Wasser, Tischtuch etc.) angenehmer gestalten lassen.